Corona-Information für Rheuma-Patienten

Die Verbreitung des „Corona Virus“ (medizinische Bezeichnung: COVID-19 und SARS-CoV-2) bereitet vielen Menschen Angst und Sorgen.

Gerade Patienten mit einer entzündlich-rheumatischen Systemerkrankung, wie der rheumatoiden Arthritis, Psoriasisarthritis, M. Bechterew oder Kollagenosen wie SLE oder Sjögren sind oft besonders verunsichert. Bin ich besonders gefährdet? Soll ich meine „Rheuma“-Medikation in dieser Phase überhaupt noch nehmen? Ist das nicht zu gefährlich?

Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen haben durch die Erkrankung selbst, aber auch durch die Therapie eine etwas erhöhte Infektneigung. Wie stark diese Infektneigung erhöht ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, z.B. der Art der Erkrankung, eventuellen Begleiterkrankungen, aktueller Therapie, Alter und anderen Faktoren.
Sie sehen, dass hier immer eine individuelle Bewertung sinnvoll ist. Derzeit gibt es keine spezifischen Daten zu SARS-CoV-2 bei Patienten mit rheumatologischen Erkrankungen oder Immunsuppression. Das Immunsystem ist aber natürlich nicht „abgestellt“, sondern macht einen Großteil seiner sinnvollen Aufgaben. Aktuell ist kein anderes Verhalten zu empfehlen wie in jeder Grippe-Saison.
 
Was bedeutet dies konkret?
  • Meiden Sie potenzielle Ansteckungsherde.
  • Waschen Sie häufig und gründlich die Hände (30 Sekunden).
  • Nutzen Sie Händedesinfektionsmittel, wenn Sie welches haben.
  • Vermeiden Sie ein Berühren des Gesichtes und der Schleimhäute.
Der Nutzen eines routinemäßigen Tragens von Masken durch nicht infizierte Personen ist nicht nachgewiesen. Denn die Erfahrung von anderen Infektionen mit Corona Viren wie SARS hat gezeigt, dass nur wenige Gesichtsmasken eine Übertragung wirksam verhindern. Die Verwendung anderer Masken kann ein falsches Gefühl der Sicherheit vermitteln und andere Schutzmaßnahmen vermindern.
Patienten, bei denen der Verdacht besteht, dass sie das Virus haben, sollten jedoch Masken tragen, um eine Übertragung zu verhindern.
  • Sprechen Sie Ihren behandelnden Arzt auf Ihren Impfschutz an. Ein kompletter Impfschutz, einschließlich Impfungen gegen saisonale Grippe, Lungenentzündung / Pneumokokken, Keuchhusten und Gürtelrose, wird COVID-19 nicht verhindern, kann aber das Risiko einer Sekundärinfektion vermindern und Krankheiten verhindern, die mit COVID-19 verwechselt werden könnten.
  • Bei Fieber, also Temperatur über 38,5°C (Fieber messen!) ist es in der Regel sinnvoll, die „Rheuma“-Medikation zu pausieren. Bei milden Krankheitszeichen ist dies generell nicht notwendig. In der Regel ist eine Pause auch dann sinnvoll, wenn sie ein Antibiotikum nehmen.
Kontaktieren Sie IHREN behandelnden Rheumatologen oder IHREN Hausarzt im Einzelfall, wenn Sie sich nicht sicher sind!
 
Bundesweit können Sie auch Informationen unter 116 117 erhalten, dem Informationsservice der Kassenärztlichen Vereinigungen.

 

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